Vor langer Zeit hatten wir mal so ein "China-Boot" für unsere Jugend (8J.) besorgt.
Mit der Zeit ist es aber zu lansam geworden.
Da wir noch ein Ersatzboot aus einer Reklamation hatten, musste dieses kurzerhand für den Umbau herhalten.
So konnte die Jugend während der Umbauphase das Original noch weiter nutzen.
Das Original wie es geliefert wird:
Die Daten des Originals:
SPEED RACING BOAT “Flying Fish II”
Vorwärts/rechts/links
Länge : ca. 870 mm
Breite : ca. 290 mm
Höhe : ca. 290 mm
2 x Racing Power Motoren (2x 370/400er)
Speed: bis 40 km/h (wer´s glaubt…)
Funkfernbedienung
Reichweite ca. 100-200 m
Frequenz 27 Mhz oder 40 Mhz je nach Verfügbarkeit
Ladegerät
7,2V 1800 mAh Ni-Cd Power Hochleistungsakku
Ladezeit 4 h
Fahrzeit ca. 10 min. (na - ja)
Fahrbild mit dem original Herstellersetup
Der Umbau / das Tuning:
Zuerst wurde das Boot komplett ausgeschlachtet, inkl. aller Halterungen
und dann konnte der Spass beginnen.
Erste Einbauversuche der Wellen- u. Ruderanlage (Graupner)
schnell wurde klar das es so mit der Ruderanlenkung Probleme gab ...
... also wurde aus einem alten Ruderblatt von Gundert, einem Baumarktschanier, und ein paar Aluwinkel ein neues Ruder gebaut. Dieses lies sich dann auch einwandfrei anlenken.
Auch das nächste Problem lies nicht lange auf sich warten.
Die Teflonlager der Welle verabschiedeten sich motorseitig schon bei den ersten Tests.
Also hab ich eine 2mm BB Hopfanlage mit 600er Motorglocke verbaut.
Somit ist es möglich den 700er Viper Race (baugleich mit 700er Neo) mittels Adapter
und später einen 540er/600er BL direkt am Flansch zu montieren.
Der Schwerpunkt des Bootes war dann schnell ausgemessen und eingewogen.
Die Akkuaufnahmen sind aus mit Nitrolack getränktem Holz und mit Klett versehen.
Hier besteht jedoch noch Handlungsbedarf, da der Kleber des Klett am Akkus durch die im Betrieb entstehende Wärme weich wird und sich das Klett vom Akku löst.
Die Lösung:
Zwei Akkuschalen aus CFK mit rutschfester Einlage und einem Klettgürtel auf die Unterlage kletten.
So kann der Akku nicht verrutschen, nicht aus den Schalen heraus fallen wenn das Boot über die Wellen springt und die Handhabung ist auch für die Jugend einfach und sicher!
Das Servo, ein altes Robbe RS10, wurde auch mit diesem Holz montiert.
Der Regler, ein AS 20/60 BEC Bausatz, mit dem Motor direkt verlötet und der Empfänger fanden in der rechten Rumpfseite ihren Platz.
Fehlt noch der Akku und die Funke
Der Akku, ein alter GP 3300, wurde zum Wildflyer umgebaut und hat sich mittlerweile von ca. 2000mAh auf satte 3000mAh und mehr regeneriert, auch die Spannungslage ist wieder Top.
Die Funke ist ein 40Mhz FM 3-Kanalsender vom großen "C".
Als das Boot soweit fertig war ging es ab an den Teich zur Probefahrt.
Bei dieser merkte ich dass das Boot ohne Turnfins nur schwer in der Kurve zu halten war,
das Heck brach aus (rechts wie links) und überholte buchstäblich den Bug.
Mit den Turnfinnen war das Problem gelöst und das Boot lässt sich nun, mit etwas Gefühl, in den Kurven gut steuern.
Ebenso war es notwendig das Boot an der Naht von Ober- und Unterschale rundherum abzudichten. Da hier doch erheblich Wasser eingedrungen ist.
Ein 45er Prop (K-Serie) erwies sich, vom Tempo und Strombedarf her, als ideal.
Mit dem aktuellem 14 Zellen Setup erreicht das Boot nun "reale 43,6 km/h" (GPS)
Nachdem das Boot nun läuft kam das Nachtdesign dran - aber wie?
Dafür steht mir ein vollwertiger Schaltkanal am Sender zur Verfügung.
Eine Servoelektronik sollte als 2K-Schalter funzen, dachte ich.
Leider nicht so ganz, der Nullpunkt ist nur schwer einstellbar und das Licht schaltet hin und her wenn der Schaltkanal auf neutral steht.
Also eine alte 2K-Schaltung vom großen "C" - die funzt.
Die Schaltung habe ich so modifiziert dass die BEC-Spannung,
die über das Servokabel kommt, auch als Spannungsquelle für die Dioden dient.
Nun konnte ich Licht ins Dunkel bringen.
6 superhelle Dioden, für innen 4 und außen 2 plus je 2x rote und grüne Standartdioden
sollten reichen um ein schönes Nachdesign zu schaffen.
Pimp my Ride
Da das "Baumarktruder" etwas viel Spiel hatte und das Boot von allein leichte Kurven fuhr musste ein anderes Ruder her.
Ein Hopfruderausleger Gr.1 mit einem CKF-Ruderblatt Marke Eigenbau schafte Abhilfe.
Auf diesem Wege konnte ich auch den Einlass der WK nach hinten verlegen, wodurch schon bei geringem Tempo und Drehzahl ein guter Kühlwasserdurchfluss erzeugt wird.
Die Finnen wurden, wie beim Chinaboot Nr.2, gekürzt was sich ebenfalls als vorteilhaft erwies.
Ein Video zum Boot findet ihr hier
Seit einiger Zeit fährt die Jugend das Boot nun mit 16 Zellen 3300 GP,
was mit dem 700er Neo problemlos geht und auch gute +50 km/h bringt.
Verkauft!